CDU sieht Windräder an der A4 skeptisch

Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem Ziel, auch den Anteil des Kohlestroms weiter zu reduzieren, soll künftig die fehlende Energie besonders durch Windräder erzeugt werden. Davon ist auch Drolshagen betroffen, denn auch hier sollen mehr Windräder entstehen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Georg Melcher.CDU-Fraktionsvorsitzender Georg Melcher.
Bund und Land haben Regelungen getroffen, die einen deutlichen Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen vorsehen. Einige Kommunen haben sich dagegen schon gewehrt, wurden aber etwa von Verwaltungsgerichten dazu verurteilt, der Windenergienutzung „substanziell“ Raum zu geben.
„Wir lehnen Windenergie nicht ab“, betont deshalb Georg Melcher, Fraktionsvorsitzender der CDU im Drolshagener Stadtrat. Klar ist für Melcher aber auch: Die Stadt sollte viel Einfluss auf Anzahl und Standort der Windrä- der haben und: „Wir wollen die Belastungen der betroffenen Anwohner so gering wie möglich halten.“

Um Herr über die Standorte zu bleiben, kann der Stadtrat Vorranggebiete beschließen. Nur in diesen Gebieten dürfen dann Windräder gebaut werden. Wenn die Stadt keine Planungen entwickeln würde, könnten im gesamten Stadtgebiet Einzelanlagen entstehen und es droht eine sogenannte „Verspargelung“, weil überall Anlagen gebaut werden könnten. Daher wurde bereits 2014 der Entwurf einer sogenannten Potenzialflächenanalyse für das Stadtgebiet erstellt. Dieser zeigt auf, für welche Gebiete geprüft werden kann, ob dort Windkraftanlagen gebaut werden könnten.

Die Pläne von Investoren, entlang der A4 bis zu 11 Windräder zu errichten, verfolgen die Drolshagener Christdemokraten mit Skepsis. „Die geplante Informationsveranstaltung für Kommunalpolitiker wurde nach der Landtagswahl abgesagt. Nun müssen wir aus der Presse erfahren, dass die Planungen weiter vorangetrieben werden“, kritisiert Melcher. Auch Bürgermeister Uli Berghof stellt klar: „Die Planungen sind völlig unkoordiniert. Die Anzahl der Windräder wirkt übertrieben. Wir werden versuchen, uns auch weiterhin mit den Nachbarkommunen abzustimmen.“